Aus der Gemeinde

Studie zur sexualisierten Gewalt in der Evangelischen Kirche

Eine neue Studie des unabhängigen Forschungsverbunds ForuM zeigt auf: Im Bereich der Evangelischen Kirche Deutschlands gibt und gab es Fälle sexualisierter Gewalt. Die Studie, die den Zeitraum 1946 bis 2020 betrachtet, offenbart 1259 mutmaßliche Täter/ Beschuldigte und 2225 Betroffene. Darunter sind auch Fälle in der Nordkirche. Diese Ergebnisse, stellte Prof. Martin Wazlawik, Leiter der Studie, klar, seien nur die Spitze des Eisbergs. Ein an der Studie beteiligter leitender Wissenschaftler hat mit Blick auf die Dunkelziffer die Zahl der Beschuldigten auf 3497 und die Zahl der Betroffenen auf mehr als 9355 geschätzt.
Propst Steffen Paar: „Mich entsetzen die heute vorgestellten Ergebnisse der Studie. Sie halten uns einen klaren Spiegel über Schuld und Versagen als Kirche und Diakonie vor. Das erlittene Leid der Betroffenen, das hinter den Zahlen steht, kann ich dabei nicht einmal ansatzweise erahnen. Dafür gibt es keine Entschuldigung“
Auch für uns als Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf ist klar: Jeder einzelne Fall ist einer zu viel. Das gilt auch für übergriffiges Verhalten unterhalb der Strafbarkeitsgrenze.
Der Forschungsverbund ForuM (Forschung zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland) hat Ende 2020 die Arbeit an einer unabhängigen wissenschaftlichen Aufarbeitungsstudie aufgenommen. Zum einen sollte das Ausmaß sexualisierter Gewalt seit 1945 im Raum der Evangelischen Kirche und Diakonie eingeschätzt werden. Zum anderen geht es darum, herauszufinden, welche strukturellen Bedingungen innerhalb der Institution Taten begünstigt und ermöglicht haben.
Propst Paar: „Prof. Wazlawik hat vom Harmoniezwang im Milieu der Geschwisterlichkeit als Bremse und Hindernis vor Ort und Bischöfin Fehrs von täterschützenden Strukturen gesprochen. Das sind nur zwei der gewonnen Erkenntnisse und macht mehr als nur deutlich, was wir auch hier vor Ort tun werden müssen – auf allen Ebenen. Es geht uns alle an auf dem weiteren Weg zu einer Kultur des Hinschauens und zum Schutz derer, die uns anvertraut sind bzw. sich anvertrauen.
Die Studienergebnisse, die nun u.a. vom Beteiligungsforum ausgewertet werden, fließen in unseren Einsatz gegen sexualisierte Gewalt und unsere Präventionsarbeit und in unseren Auftrag als Kirchenkreis: Aufdeckung und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, Änderung in Haltung und Strukturen und der unbedingte Einsatz für Betroffene.
Wenn Sie sexualisierte Gewalt im kirchlichen Kontext beobachtet/davon erfahren haben oder selbst davon betroffen sind, wenden Sie sich bitte an eine der Ansprechpersonen aus dem Kirchenkreis. Dort finden Sie zudem weitere Informationen zu unseren Präventionsmaßnahmen. Auch hier finden Sie noch weitere Informationen.

KKRM, Natalie Lux, veröffentlicht am Do 25.01.2024 auf kk-rm.de

Eine offene Kirche für die Stadt

Viele Elmshorner:innen mögen es, auch im Alltag für eine kleine Weile in die St. Nikolai-Kirche mitten in der Stadt zu kommen. Sie genießen einen Moment der Ruhe oder zünden eine Kerze an.
Gerne halten wir daher die Kirche für die Menschen in der Stadt offen. Dies ist aber nur möglich, wenn Menschen bereit sind, die Kirche während der Öffnungszeiten zu betreuen. Im Moment sind zwei Ehrenamtliche als Kirchenbetreuer:innen tätig, sodass wir die Kirche an den Markttagen am Mittwoch und am Sonnabend für jeweils zwei Stunden öffnen können. Viele nehmen dieses Angebot gerne an, aber allzu oft steht auch jemand vor verschlossener Tür. Gerne möchten wir daher die Öffnungszeiten ausweiten und suchen dafür Menschen, die bereit sind, die Kirche einmal wöchentlich für zwei Stunden zu betreuen.
Wir freuen uns, wenn Sie sich für diese Aufgabe interessieren und sich im Kirchenbüro melden.

Eine Orgel für St. Nikolai

Mit unserem Orgelprojekt geht es nun deutlich voran – knapp zwei Jahre waren wir ausgebremst durch das zerstörerische Hochwasser an der Ahr, das die von unserer Gemeinde ausgewählte Orgelbauwerkstatt Rowan West vernichtete und uns (und diverse andere Gemeinden auch) zum Warten zwang. Glücklicherweise hat Orgelbaumeister Friedrich Lieb, der in die Orgelbauten und -restaurierungen von Rowan West vielfach eingebunden war, mit seiner Werkstatt in Bietigheim-Bissingen unser Orgelprojekt in St. Nikolai stilistisch und konzeptionell komplett übernehmen können, so dass uns auch die staatlichen Subventionen erhalten bleiben. In der Zwischenzeit ist es nun zu Preissteigerungen (u.a. aufgrund gestiegener Materialkosten) in Höhe von rund 120.000 € gekommen, nachdem das Projekt eigentlich nahezu ausfinanziert gewesen ist. Die Kirchengemeinde St. Nikolai ist aber zuversichtlich, die noch fehlende Summe bis zur Einweihung im Jahr 2027 aufbringen zu können; einige größere Spenden sind bereits eingegangen. Der Vertrag mit der Werkstatt Lieb ist im Oktober 2023 unterzeichnet worden; zur Zeit erfolgen Materialeinkäufe. Im Januar 2025 wird dann mit den konkreten Arbeiten zunächst in der Werkstatt in Baden-Württemberg begonnen. Wenn Sie unser Projekt unterstützen möchten, schließen Sie gerne eine Orgelpfeifenpatenschaft ab. Orgelpfeifen, die noch eine Patin/einen Paten suchen, finden Sie auf unserer Website www.nikolai-pfeifenpatenschaft.de oder auch in unserem Gemeindebüro.