Unser Turm braucht Sie!
Geschichte unseres Kirchturms
„Elmshorn hett dree Pastorn und keen Toorn.“ Mit diesem Spottvers hat man sich über 220 Jahre lang über die Elmshorner St. Nikolai-Kirche lustig gemacht.
1860 beschwert sich auch der damalige Propst bitterlich über den fehlenden Turm. Es war ihm nämlich unmöglich, „in meinem ziemlich von der Kirche entfernten Hause die unter dem Kirchendach hängenden Glocken zu hören, kein Läuten zum Gottesdienste, kein Abendläuten, keine Betglocke, kein Geläut zur Beerdigung, was zu Uebelständen führen kann, auch genug geführt hat“.
Nach der Zerstörung der Nikolaikirche durch das schwedische Heer wurde zwar an derselben Stelle in nur vier Jahren eine neue Kirche gebaut und 1661 eingeweiht. Der neuen Nikolai-Kirche fehlte allerdings der Kirchturm. Erst 1881 wurde dieser mehrfach festgestellte Mangel beseitigt und ein Turm an die Kirche gebaut. Finanziert wurde der Turmbau auch damals schon durch Spenden. Auf der Spendenliste ist mancher Name zu finden, der bis heute in Elmshorn bekannt ist.
Den Architektenwettbewerb, den das Kirchturm-Komitee ausgerufen hat, hat Eberhard Hillebrand aus Hannover gewonnen und wurde mit dem Turmbau beauftragt.
Während die Nikolaikirche durch den barocken Stil geprägt ist, hat man sich beim Turm für den neugotischen Stil entschieden, der ab Mitte des 19. Jahrhunderts stark in Mode war.
Der Architekt selbst beschreibt seinen Bau ganz nüchtern so: „Der Turm ist in seinen Umfassungen aus handgeformten roten Ziegeln in Kalkmörtel unter Verwendung von Form- und Glasursteinen an den Außenseiten hergestellt, die Hauptpyramide aus Oldenburger Klinkern und Zementmörtel. Die Endigungen dieser Pyramiden, die Einfassung des Portals und die Dachendigungen der Treppenhäuser sind aus Sandstein gearbeitet“.
Unser Turm heute
Seit 1881 steht der Turm unverändert da, hat sogar zwei Weltkriege (fast) unbeschadet überstanden. 2016 wurden die Zifferblätter neu vergoldet und zeigen so wieder den Elmshorner:innen die Uhrzeit.
Doch jetzt macht ihm die lange Zeit seit seiner Erbauung zu schaffen. Der Mörtel, der die Steine festhält, beginnt zu bröseln. Es besteht die Gefahr, dass die Backsteine sich lösen und herunterfallen. Eine Sanierung der Fugen ist daher dringend notwendig geworden. Das ist keine leichte Sache bei einem Bauwerk von über 54 Metern Höhe. Allein das Baugerüst wird enorme Ausmaße haben.
Bis die Sanierung geschafft ist, haben wir an der Stelle, wo das Herabfallen von Steinen zu befürchten ist, aus Gründen der Sicherheit einen Bauzaun aufgestellt.